Bad oder nicht Bad, das ist hier die Gretchenfrage...
In der in Innsbruck entbrannten Bäderdiskussion hat sich SP-GR Helmut Buchacher zu Wort gemeldet. Man könne durchaus darüber nachdenken, ob das jetzige Hallenbad Höttinger Au am dortigen Standort noch Zukunft hat bzw. zweckmäßig ist, meint Buchacher in einer Aussendung. „Aber außerhalb jeder Diskussion steht für mich, dass so ein neues, attraktives Hallenbad samt Freiflächen nur im Westen von Innsbruck, aufgrund der Bevölkerungsentwicklung, gebaut und sowohl den Familien als auch dem Sport entsprechen sollte“, so Buchacher. http://www.tt.com/%C3%9Cberblick/Politik/PolitikTirol/5414654-6/bad-f%C3%BCr-familien-und-sportler.cspDie Erhaltung von öffentlichen Schwimmbädern kostet eine Menge...vor allem Steuergeld. Daher werden nun im Innsbrucker Gemeinderat und bei der IKB Stimmen laut, daß man doch eventuell ein Bad (das Höttinger Hallenbad) schließen sollte.
SP-GR Buchacher befürwortet offenbar den Neubau eines weiteren Sport- und Spaßbades samt Freigelände im Westen Innsbrucks. Wird dieses nun nach demselben Konzept wie jenes im O-Dorf angedacht? Dann hätte es für Sportschwimmer nämlich nur wenig Sinn, weil es dann den ganzen Tag von tobenden Kindern benützt würde. Oder wird es einen Schwerpunkt für das Sportschwimmen geben? Das hätte wiederum den Nachteil, daß die Bahnen sehr häufig von ganzen Gruppen belegt wären - während dieser Zeiten ist dann wieder wenig Raum für andere Schwimmer.
Stefan Opatril, Projektleiter des Tiroler Landesschwimmverbandes, schlägt vor, daß man ein neues Bad mit 50m-Becken durch eine fahrbahre Bühne abtrennen können sollte. Opatril arbeitete gemeinsam mit anderen im Rahmen der "Arbeitsgruppe Tiroler Landesschwimmverband" bereits 2011 eine 21-seitige Bedarfsanalyse aus. Gemäß dieser Bedarfsanalyse ist in Innsbrucks Schwimmbädern zuwenig Platz für Schul- und Sportschwimmen, da offenbar über 100 Vereine die Schwimmbäder benützen - speziell beim Wasserball gäbe es gravierende Trainingsprobleme, da das Training für Wasserball in den städtischen Schwimmbädern verboten sei und, weil die Wassertiefe im Landessportcenter zu gering sei. Am USI sei das Training nur mit Ausnahmegenehmigung möglich.
Der Wunsch der Arbeitsgruppe wäre ein Hallenbad am Areal Tivoli-Olympiaworld...dies wiederum liegt allerdings nicht, so wie von Buchacher angesprochen, im Westen Innsbrucks, wo derzeit der Stadtteil Höttinger Au stark im Wachsen begriffen ist. Auch die "Stadtspitze" sei mit dem vom Landesschwimmverband angedachten Standort nicht glücklich, berichtet die TT am 12.09.2012.
Ich hätte mich noch gerne etwas mehr eingelesen in die Meinungen und Überlegungen der Landesschwimmverbändler - als ich jedoch in ihrem Forum stöbern wollte, stolperte ich lediglich über folgende, leider undatierte Notiz:
Sehr geehrter Besucher unseres Diskussionsforums!Ich muss Dir leider mitteilen, dass aufgrund eines Hacker-Angriffs auf unser Forum alle Beiträge seit März 2004 verloren gegangen sind. Ein Weiterführen des Forums mit diesem "Loch" halte ich für unprofessionell und pietätlos allen Mitgliedern gegenüber. Ich stehe daher derzeit mit dem OSV in Verhandlung ein neues Forum einzurichten. Das neue Forum wird wie gewohnt über die alte Adresse erreichbar sein.
Abgesehen, daß es verwunderlich und durchaus sehr gemein ist, ein Schwimmerforum zu hacken, so ist es noch eigentümlicher dieses nicht weiterzuführen, weil dies unprofessionell und "pietätlos" wäre. Naja, schade...also eben doch kein Meinungsbild der Sportschwimmer, das ich mir ergoogeln könnte.
IKB-Chef Schneider jedenfalls sagt, so ein TT-Bericht vom 13.09.2012, daß sich die IKB einfach kein weiteres Bad leisten könne und, daß bis zur Klärung der Debatte alle geplanten Sanierungen auf Eis gelegt werden.
In "Innsbruck informiert" vom 12.09.2012 finde ich einen Bericht darüber, daß das 50-Meter-Hallenbad Thema im Stadtsenat war. Zu schade, daß Stadtsenatssitzungen immer noch HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN stattfinden.
Bevor seitens der Stadt Innsbruck ein Grundsatzbeschluss für oder gegen die Errichtung gefällt werden kann, müssen noch mehrere Faktoren geklärt werden: Da es sich bei einem wettkampfgerechten Schwimmbad grundsätzlich um eine Sportstätte überregionalen Charakters handelt, ist die Finanzierung auf politischer Ebene noch mit Bund und Land abzuklären. Die Stadt Innsbruck will sich nur dann am Neubau beteiligen, wenn das Bad öffentlich zugänglich wird.
Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer wird die IKB beauftragen, in Kooperation mit dem Sportamt mögliche Standorte und weitere Umsetzungsschritte zu prüfen.
Ich hoffe ja, daß wir, die Bevölkerung, dieses Mal erfahren wie teuer das Projekt tatsächlich wird BEVOR die Bauaufträge vergeben werden und, welche Sicherheit es gibt, daß das nicht wieder so eine Fehlbudgetierung wird wie seinerzeit beim Tirolpanorama am Bergisel (das 25 Mio. gekostet hat obwohl es mit ca. 5 Mio. vorausberechnet wurde). Auch sollte dringend geprüft werden, wie hoch die laufenden Kosten sein werden, da jedes unserer öffentlichen Schwimmbäder über die IKB erhalten und somit durch Steuergelder gesponsert wird.
Die bisher genannten Summen (17 Mio. Euro für den Bau, 2 Mio. Betriebskosten) kann ich noch nicht so ganz glauben...
Ich für meinen Teil bin allerdings strikt dagegen, daß das Höttinger Hallenbad geschlossen werden soll, zumal es erst vor 12 Jahren generalsaniert wurde. Dieses Bad stellt quasi den "Nahversorger" in Sachen Schwimmen für alle westlichen Stadtteile Innsbrucks dar. Mehrere Schulen nutzen es für Schwimmkurse, da sie sonst mit den Schulklassen quer durch Innsbruck pendeln müßten. Viele Senioren halten sich dort regelmäßig fit und der kleine, aber feine Saunabereich des Schwimmbades ist ein allseits beliebter Treffpunkt junger und alter Freunde des gesundes Schwitzens. Ja, sogar der Gebi geht da gern hin - der berichtet sogar in Schwimmhosen, wie toll es da ist: Gebis Guide to Sports in Innsbruck
(Allerdings, lieber Gebi - das Schwimmbad wird nicht von der Schwimmschule "Aquarien", sondern von der Schwimmschule "Aquaris" frequentiert ;-))
Autorin: Irene L.
Bildquelle:
NYPL
Vielleicht sollte man noch, bevor zahllose Männer und Frauen in Badehose und Bikini das Schloss Ambras nach Wasser durchsuchen, darauf hinweisen, dass das Wellnessbad nicht Ambras heißt sondern sich in der Amraserstraße und damit in Pradl befindet. Aber vielleicht wird das ja in der zweiten Auflage von Gebis Guide to Sports in Innsbruck korrigiert. :-)
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis mit der Schwimmschule Aquaris - so sollte sie natürlich heißen, die Autokorrektur vom bösen Apple macht aber manchmal solche Sachen, die mir dann nicht immer schnell genug auffallen.
AntwortenLöschenDanke -
LG, Gebi
Bitte, gern geschehen :-)
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