Freitag, 12. April 2013

Politiker versetzen Tirol in Furcht und Schrecken

More Drama, please!

Die Dramaqueens der Politik, allen vorweg Günther Platter von der ÖVP und der freiheitliche Rudi Federspiel, versetzen Tirol mit ihren aktuellen Wahlkampagnen in Furcht und Schrecken.

Bereits am 11.Jänner 2013 lud Rudi Federspiel alle Spitzenkandidaten zum Lokalaugenschein in die Viaduktbögen ein. Dort seien angeblich unzähliche Drogenbunker, nicht umsonst warnt er seit Jahren vor zwielichtigen Menschen, die sich dort in der Partymeile Innsbrucks herumtreiben würden. Bis heute fand diese Exkursion nicht statt. Ich persönlich war inzwischen schon des öfteren an den Wochenenden in den Bogenlokalen, auch alleine als Frau und das noch dazu spätnachts, und ich konnte nichts furchteinflößendes feststellen.

Sicherheits- und Sauberkeitsfanatiker Rudi Federspiel spielt in meinen Augen fahrlässig mit diffusen Ängsten von Menschen, er malt schattenhafte Bösewichte an die Wand, wo keine sind, denn wir leben eigentlich in einer der sichersten Städte Europas.

Günther Platter toppt das Ganze noch und suggeriert den Wählern, daß Tirol ohne das Parteienmonopol der ÖVP in wüstes Chaos verfallen würde.

Als Crashtestdummy setzt er Berlusconi in einen sozialistischroten Fiat und läßt ihn gegen eine Wand fahren...vermutlich genau gegen jene Wand, welche die ÖVP in den Monaten zuvor zwischen den Politikern und den Wählern errichtet hat.


Die klischeeüberladene Luis-Trenker-Inszenierung Platters sollte uns wohl zuvor in Sicherheit wiegen...quasi: wir haben es doch eh so schön hier in Tirol, kein Wölkchen trübt den Horizont. Und nun treten soviele Listen zur Tiroler Landtagswahl an, die in Platters Augen nur das Schlechteste für Tirol möchten. Am liebsten würde Platter unsere Stimmzettel im Voraus mit seinem Namen ausfüllen lassen, damit wir nicht allzu viel denken müssen.


Vor so einer Psychomanipulation hat uns Elias Canetti in seinem Werk "Masse und Macht" bereits eindrücklich gewarnt. Diffuse Ängste können konservativ machen, das behauptet eine us-amerikanische Studie zurecht.
"Es ist kein Geheimnis, dass Angst in politischen Kampagnen als Instrument verwendet wird, um die öffentliche Meinung zu steuern", sagt Studienautorin Rose McDermott.
 In diesem Sinne: bleibt kritisch!

Autorin: Irene Labner

5 Kommentare:

  1. Es ist gut, dass es jetzt in Deutschland die neue Partei AfD gibt. Europa kann durch solche Parteien gerettet werden. Mehr dazu auf meinem Blog (bitte auf meinen Nick klicken).

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    1. Wir glauben, daß die deutschen Piraten dennoch die bessere Alternative für die deutsche Politik sind als eine Partei, deren primärer Inhalt nur der Ausstieg aus dem Euro ist. Die Piraten stehen für Basisdemokratie und Transparenz - eine Mitmachpartei, die ein ständig wachsendes Parteiprogramm bereit hält :-)
      Aber ich verstehe natürlich, daß sich in wirtschaftlichen Krisenzeiten auch Parteien gründen, die den gemeinsamen Währungsraum kritisch sehen...

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    2. Die AfD ist leider mist. Piraten sind meine Hoffnung für die Zukunft - und zwar weltweit.
      Artikel zur AfD: "DIE GEFAHR DER NEUEN PARTEI IST NICHT DER RECHTSPOPULISMUS - Die deutsche Tea Party" https://www.taz.de/!115108/

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  2. Sehr gut geschrieben. Gute Vergleiche, auch wenn die meisten Tiroler doch wieder wie gehabt das Kreuzl unter die VP setzen werden... gewohnt ist halt gewohnt, und wer will schon Chaos?

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  3. Sehr peinlich – dieser ÖVP Plakatwahlkampf. Erinnert mich an die Panikmache zu Beginn der Wirtschaftskrise 2008, als sämtliche Banken mit Steuergeldern gerettet wurden unter dem Vorwand “Too big to fail” – also nach dem Motto: entweder wir retten die Bank(en) um jeden Preis oder die Weltwirtschaft bricht zusammen und wir gehen alle unter. Wie schon weiter oben geschrieben, wird hier mit den Existenzängsten der Bürger gespielt: wirklich unterste Schublade. Aber es zeigt vor allem, wie verzweifelt die ÖVP ist.

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