Oberflächlich betrachtet erscheint die
Situation für Schwule, Lesben und Transgender in Österreich
wunderbar. Niemand darf uns diskriminieren; seit 2009 werden
gleichgeschlechtliche Partnerschaften sogar staatlich anerkannt. Im
öffentlichen Raum können wir uns nahezu unbehelligt bewegen –
dumme Sprüche und Übergriffe sind eher die Ausnahme. Gut, ich weiß
nicht, was die Leute hinter meinem Rücken reden und mitunter basht
uns die katholische Kirche, aber die nimmt hierzulande doch sowieso
keiner mehr wirklich ernst – und wenn der eine oder andere
politische Vorgartenzwerg aus der FPÖ uns lieber auf dem Gelände
eines ehemaligen KZ-Außenlagers sähe, dann vertritt er sicher nicht
die Mehrheit der Gesamtbevölkerung. Vielleicht bin ich ja wirklich
zu empfindlich, wenn ich trotz all der öffentlich zur Schau
gestellten Großherzigkeit und Toleranz noch immer ein ungutes Gefühl
habe. Seit Mitte der 70er Jahre in denen Homosexualität noch
strafrechtlich relevant war, hat sich doch einiges getan in Staat und
Gesellschaft und in den meisten Köpfen – ganz zu schweigen von
jenen dunklen Zeiten in denen unseresgleichen noch einen rosa Winkel
auf der Jacke tragen musste.
Aber was soll´s die bösen Zeiten sind vorüber. Wenn ich mich auch Frage, warum ein Coming Out auch heute, wo uns angeblich alle lieb haben, für manche immer noch ein Problem darstellt und warum manche meiner Heterobekannten auch noch heute unsicher werden, wenn das Gespräch auf mein Schwulsein kommt, ist die Welt in Österreich doch im Großen und Ganzen in Ordnung.
Aber was soll´s die bösen Zeiten sind vorüber. Wenn ich mich auch Frage, warum ein Coming Out auch heute, wo uns angeblich alle lieb haben, für manche immer noch ein Problem darstellt und warum manche meiner Heterobekannten auch noch heute unsicher werden, wenn das Gespräch auf mein Schwulsein kommt, ist die Welt in Österreich doch im Großen und Ganzen in Ordnung.
Anderenorts sieht das weit weniger
günstig aus. In Russland zum Beispiel müsste ich damit rechnen,
wenn ich meinen Partner öffentlich küsse, von orthodoxen Christen
oder anderen Vertretern der bürgerlichen Moral öffentlich
verprügelt zu werden und obendrein wegen sogenannter homosexueller
Propaganda eine geraume Zeit im Gefängnis zu verbringen. Im Iran
oder Saudi-Arabien dagegen würde man sich möglicherweise gar nicht
erst die Mühe machen mich zu verprügeln, sondern stattdessen gleich
aufhängen.
Und genau an dem Punkt liegt der Hund
begraben, weswegen ich trotz aller Toleranz ein ungutes Gefühl habe.
Das Eis auf dem wir uns bewegen trägt gerade einmal in Österreich
und Mitteleuropa – und es kann jederzeit brechen. Die Entwicklung
muss unumkehrbar gemacht werden – gleiche Rechte für Schwule,
Lesben und Transgender. Das Eis muss dicker werden in Österreich und
es muss tragfähig werden, in der Welt. Nur wenn wir hier in
Österreich Kompromisslos für unsere Rechte eintreten, stellen wir
langfristig sicher, das niemand wegen seiner sexuellen Orientierung
benachteiligt wird. Der Kampf für die Rechte der Schwulen, Lesben
und Transgender ist ein Kampf für die Menschenrechte per se!
Das Lebenspartnerschaftsgesetz ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung aber, es beinhaltet nach wie vor eine Reihe von Benachteiligungen gegenüber der Heterosexuellen Ehe. http://de.wikipedia.org/wiki/Eingetragene_Partnerschaft-Gesetz#cite_note-Lambda2009-3
Das Lebenspartnerschaftsgesetz ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung aber, es beinhaltet nach wie vor eine Reihe von Benachteiligungen gegenüber der Heterosexuellen Ehe. http://de.wikipedia.org/wiki/Eingetragene_Partnerschaft-Gesetz#cite_note-Lambda2009-3
Erst wenn die komplette Eheöffnung für
Schwule, Lesben und Transgender vollzogen ist, kann man von einem
echten Ende der Diskriminierung sprechen. Ich fordere deshalb nicht
nur „großzügige“ Toleranz sondern wirklichen Respekt vor den
Menschenrechten der Schwulen, Lesben und Transgender.
„Nicht der Homosexuelle ist
pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ Rosa von
Praunheim
Gastbeitrag von Markus Monitzer
Kandidat zur Landtagswahl Tirol 2013
Verstehe zwar die Befürchtungen der Betroffenen, aber die FP-Restposten übrschätzen sich auch. Ich halte das Ganze, genauso wie das "Permanent-Gendern" für ein Nischenthema, das von den eigentlichen großen Themen - wie geht's mit unserer älter werdenden Gesellschaft weiter - ablenkt.
AntwortenLöschenRichtig, gleiches Recht für alle! Der Meinung bin ich auch!
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