Sehr geehrte Medienvertreterinnen und Medienvertreter,
anbei eine
Presseaussendung zur völlig unverständlichen Ablehnung der Netzneutralität durch
ÖVP-MEP Paul Rübig.
Mit besten Grüßen,
Bernhard Hayden und Lukas
Daniel Klausner (für den Bundesvorstand)
Vorfahrt für ÖVP-VIPs
auch im Internet?
Dass ÖVP-PolitikerInnen gerne auf Autos mit eingebauter
Vorfahrt zurückgreifen möchten, ist aufgrund unzähliger Vorkommnisse – unter
anderem die Fahrt durch die Rettungsgasse von Landeshauptmann Pröll [1] oder die
ehem. Justizministerin und Busspurbenützerin Bandion-Ortner [2] – wohl
hinlänglich bewiesen.
Nur durch diese VIP-Mentalität gepaart mit
Unverständnis für technische Zusammenhänge ist die jüngste Aussage des
ÖVP-Europaabgeordneten Paul Rübig [3] wohl zu verstehen. „Im Internet sind alle
gleich – doch manche sind gleicher“, so die sinngemäße Aussage von Rübig. „Ob er
wohl für die Fahrt in den nächsten Jesolo-Urlaub die Überholspur der Autobahn
ebenfalls für sich annektiert, wissen wir nicht, aber seine Argumentation [4]
zum gescheiterten ACTA-Abkommen, an dem er federführend beteiligt war, lässt
keine allzugroße Kompetenz in Sachen Netzpolitik vermuten“, so Bernhard Hayden,
Netzpolitiksprecher der Piraten, in einer ersten
Reaktion.
„Netzneutralität ist einer der Grundpfeiler eines freien und
offenen Internets“, so Hayden weiter. „Sie garantiert, dass alle Menschen einen
gleichberechtigten Zugang zu allen Inhalten haben und verhindert eine
Zweiklassengesellschaft beim Zugang zu Information, Kunst und Wissen. Doch
EU-Parlamentarier wie Paul Rübig, die komplett durch die Interessen von
Lobbyisten und Industrie gesteuert werden, gefährden nun all die
Errungenschaften, die uns das Internet bisher gebracht hat!“
Schon seit
Jahren kämpfen die Piraten für eine gesetzliche Festschreibung der
Netzneutralität auf europäischer Ebene; so war die schwedische
EU-Parlamentarierin und Piratin Amelia Andersdotter im Technologie- und
Forschungsausschuss federführend an einem gemeinsamen Entwurf beteiligt – und
wurde von den Konservativen überstimmt. Die Piraten rufen nun dazu auf, sich
über die Plattform SaveTheInternet.eu direkt an die Europa-Abgeordneten zu
wenden, um sie von einer Abstimmung pro Netzneutralität zu
überzeugen.
Auch die Panikmache um die gefährdete Funktion von gewissen
Diensten stößt bei den Piraten auf Unverständnis: „Gerade ein freies Internet,
das keine Dienste oder Anbieter bevorzugt, ist der Grundstock für neue
innovative Dienste. Die Lösung, um die Verfügbarkeit dieser Dienste
sicherzustellen, kann aber nur ein Breitbandausbau sein – niemals ein
Mehr-Klassen-Internet mit Vorfahrt für VIPs“, so Hayden abschließend.
[1]
Pröll mit Blaulicht durch Rettungsgasse chauffiert http://derstandard.at/1392687528710/Proell-mit-Blaulicht-durch-Rettungsgasse-chauffiert
[2]
Justizministerin wollte auf Busspur fahren dürfen http://derstandard.at/1250691940330/Runter-von-der-Ueberholspur-Justizministerin-wollte-auf-Busspur-fahren-duerfen
[3]
Presseaussendung vom 28.3.2014 http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140328_OTS0117/ruebig-zu-netzneutralitaet-verkehrsregeln-verhindern-piratenchaos
[4]
https://www.youtube.com/watch?v=2EK525GNv4g
Rückfragen:
bv@piratenpartei.at
Bernhard Hayden,
+43 660 2105193, bernhard.hayden@piratenpartei.at,
@burnoutberni
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