Samstag, 8. Februar 2014

An Tagen wie diesen...

...wünscht man sich nicht so ´ne Wahlverdrossenheit.

Ich komme soeben heim von der Verkündigung der vorläufigen Wahlergebnisse zur Tiroler AK-Wahl.
Ich bin zugegebenermassen ein wenig down, denn die überparteiliche Liste des GLB (Gewerkschaftlicher Linksblock), wo unter anderem auch einige unserer Piraten kandidierten, konnte leider nur 0,5% (etwa 494 Stimmen) der gültigen Wählerstimmen erreichen.

Pappkamerad Erwin praktisch geschlichtet
Doch zuerst noch ein paar Eindrücke vom Wahlabend, wo anläßlich von Erwin Zangerls Wahlerfolg wieder einmal die Toten Hosen bis aufs Äußerste strapaziert wurden.
Die anwesende Politprominenz feierte bei Sekt und Bier, und sogar das Rauchen war erlaubt, was bei sonstigen AK-Veranstaltungen üblicherweise nicht erlaubt ist.


 

Ein Schwätzchen unter Freunden.
 Wie konnte das geschehen?
Diese Frage könnte glatt auch einem Songtext der Toten Hosen entsprungen sein, aber ich mußte sie mir angesichts unseres schwachen Wahlergebnisses freilich stellen.
Es gab verschiedene Faktoren, die ausschlaggebend waren. Am schlimmsten empfinde ich freilich die Niederlage, die die Demokratie wieder einmal durch den Sieg der Nichtwähler erleiden mußte. 59% Nichtwähler, das ist ein herber Schlag - auch AK-Präsident Erwin Zangerl bedauerte in seiner Rede, daß es offensichtlich nicht gelungen ist, den Menschen mitzuteilen, wie wichtig und wertvoll ihre Partizipation ist.

Ein weiteres Manko, das wir aber auf unsere eigene Kappe nehmen müssen, das ist, daß wir angesichts der mäßigen Ressourcen unsere Wahlwerbung primär auf Flyerverteilungen im Großraum Innsbruck konzentriert hatten. Im Rest von Tirol wurden wir daher kaum wahrgenommen, daher ist es bei kommenden Wahlen wirklich essentiell eine größere Reichweite zu bekommen - da ist ein Social Media Account einfach zuwenig, denn man muß die Botschaften auch zu den Leuten tragen, die nicht dauernd am Internet sitzen.

Und dann kommt noch ein dritter Faktor hinzu, den wir ursprünglich gar nicht einkalkuliert hatten. Bei der Tiroler AK-Wahl trat auch die kominform mit ihrer Liste an. Die kominform, eine kommunistische Gruppierung mit etwas radikaleren Ansichten, hatte sich ja vor geraumer Zeit von der KPÖ abgespalten. Mit ihren Spitzenkandidaten und dem Rückhalt diverser Vereine konnte sie sehr viele Linkswähler für sich gewinnen, was für uns tatsächlich unerwartet kam. Die Liste kominform erreichte 1,24% der Wähler, erreichte allerdings kein Mandat.

In Vorarlberg konnte die GLB-Liste, ebenfalls mit Piratenbeteiligung, ihren Stimmanteil übrigens gegenüber der letzten AK-Wahl (damals noch ohne Piratenbeteiligung) fast verdoppeln, wobei es auch in Vorarlberg leider nicht für ein Mandat gereicht hat.

AK-Wahlen Tirol 2014 abgehakt, unsere Anliegen im Arbeitnehmer- und Konsumentenschutz werden wir jedoch noch besser ausarbeiten...wir werden da weiter dran bleiben.Wir danken auf jeden Fall den Wählern, die uns unterstützt haben und wir hoffen, ihr gebt uns vielleicht auch Feedback, damit wir in Zukunft noch besser werden können, was unsere Bestrebungen im Arbeitnehmer- und Konsumentenschutz anbelangt.

Autorin: Irene L.


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